Fahrrad kaufen – Lockangebote meiden

Kategorie:Spartipps

Fahrradfahren hat sich in den letzten Jahren sehr verbreitet. Nicht zu Unrecht: Es fördert die Ausdauer und trägt viel zu einer guten Fettverbrennung bei, ist wesentlich gelenkschonender als etwa Joggen, das gerade beim Laufen auf Asphalt und falschen Schuhwerk die Knie- und Sprunggelenke dauerhaft zerstört, bringt einen erhöhten Aktivitätsradius, spart Geld, wenn man das Auto auch mal stehen lässt, und macht nicht zuletzt einfach viel Spaß. Es vergeht im Sommer keine Woche, in der nicht ein Discounter wie real oder Lidl billige Fahrräder auf den Markt bringt, die auch tatsächlich gekauft werden.

Das zeigt die neue Begeisterung, die für Fahrräder entfacht ist, zeigt aber auch, dass die Käufer wenig Ahnung vom Fahrradkauf haben und sich von billigen Preisen und der Optik eines Fahrrades täuschen lassen. Fahrräder vom Discounter oder aus dem Baumarkt sind in der Regel äußerst schlecht, oft sogar gefährlich. Bei ihnen werden billigste Bauteile verbaut, die regelmäßig nach kürzester Zeit defekt sind, und passiert nicht dies, so leidet der Fahrspaß trotzdem beträchtlich, so dass die anfängliche Begeisterung schnell Ernüchterung weicht und im schlimmsten Falle das gerade (neu) entdeckte Hobby wieder aufgegeben wird.

Reinfälle beim Fahrradkauf vermeiden

Um keinen Reinfall mit dem Fahrradkauf zu erleben, sollte man ein wenig Grundwissen haben. Man wird zwar trotzdem Fehler machen, wird aber vor schlimmsten Reinfällen bewahrt. Wichtig ist, sich bewusst zu machen, dass Qualität nun mal kostet, wer billig anbietet, ist kein Zauberer, sondern spart am Material.

Schaltungen von Shimano

Sehr wichtige Teile sind beim Fahrrad zum Beispiel die Elemente der Schaltung. Zu ihr zählen die Schalthebel, die bei Billigrädern meist aus Drehgriffen, sehr selten aus Klickschaltern bestehen, das Schaltwerk am hinteren Rad, der Umwerfer am vorderen Rad und im weiteren Sinne die Ritzel, dieKurbel und die Bremse, wobei bei Billigsträdern ausschließlich sogenannte V-Brakes (Bremsbelag greift auf der Felge), erst bei etwas teureren (dann meist schlechte) Scheibenbremsen verbaut werden, die wartungsfreundlicher sind und auch bei Regen keinen Bremskraftverlust aufweisen. Als Orientierung können die hier verbauten Teile stellvertretend für das gesamte Fahrrad herangezogen werden. Allerdings soll nicht unerwähnt bleiben, dass manche Hersteller bei Fahrrädern zu mittleren Preisen (bei billigen Fahrrädern bis etwa 400, 500 Euro ist dies nicht der Fall, da es sich kein Hersteller leisten kann, hochwertige Teile zu verbauen) gerade bei der Schaltung mit hochwertigen Komponenten auftrumpfen, während bei den restlichen Bauteilen gespart und dementsprechend mindere Qualität verbaut wird.

Fahrräder für die Massen werden zu 100 % mit Schaltungsbauteilen von Shimano ausgestattet. Profis kaufen auch Sram oder Campagnolo, doch finden sich Schaltungen dieser Hersteller nie bei Discountern.Der Hersteller aus Japan baut neben sehr guten Schaltungsbauteilen auch sehr minderwertige, mit der der Billigkäufermarkt bedient wird. Bewusst wird an dieser Stelle nicht von Einsteigermarkt gesprochen, da die Bauteile selbst für ein Fahrrad für Einsteiger unbrauchbar sind. Die Bauteile von Shimano werden nach Baureihen unterschieden, die man grob kennen sollte, um Schrott von Funktionierendem, Funktionierendes von Gutem und Exzellentem unterscheiden zu können. Wichtig ist auch zu wissen, dass eine Schaltung aus mehreren Komponenenten besteht, ein sehr guter Schalthebel kann ohne guten Umwerfer oder gutes Schaltwerk nicht viel bewirken.

Shimano TX und Shimano SIS

Bauteile aus dieser Baugruppe kann man nur als Schrott bezeichnen. Das ist billigste Ware, die keinerlei Komfort hat, wartungsunfreundlich ist und nicht länge hält.

Shimano Altus

Ausschussware, die etwas teurer ist, auf die aber dasselbe wie auf die zuvor beschriebenen Baugruppen zutrifft.

Shimano Alivio

Bauteile, die funktionieren, wenngleich man nicht zuviel erwarten darf. Ein Fahrrad sollte, wenn man nicht vollkommen bewusst ein minderwertiges kaufen will (zum Beispiel als Fahrrad für den Winter oder ein „diebstahlsicheres“, da minderwertiges), mindestens Bauteile aus dieser Gruppe aufweisen.
Deore: Ab dieser Baugruppe kann man von guten Bauteilen sprechen. Sie funktionieren nicht nur, sondern auch gut.

Shimano LX

Bauteile aus dieser Gruppe sind noch ein Stück besser, sie funktionieren sehr gut.

Shimano XT

Exzellente Bauteile, die sehr viel kosten, dem sportlich ambitionierten Fahrradfahrer aber auch viel Freude bringen. Der Unterschied zu Bauteilen aus der Deore-Baureihe ist nicht nur Einbildung, sondern deutlich zu spüren. Der durchschnittliche Fahrer benötigt keine Bauteile aus dieser Reihe, Bauteile aus der LX-Reihe sind bereits das Ende dessen, was man im Alltag wirklich benötigt.

Shimano XTR

Wenn es eine Steigerung von Exzellenz gibt, dann trifft dies auf den Unterschied von Bauteilen aus den Reihen XT und XTR zu. Die Unterschiede bei der Qualität sind marginal, beim Preis leider nicht. Benötigt im Grunde kein Mensch, auch nicht extrem sportlich ambitionierte Fahrradfahrer.

Drehgriff oder Klickschaltung?

Die Schaltungen von Shimano bestehen bei minderwertigen Bauteilen aus Drehgriffen, bei den teureren handelt es sich um Klickschalter. Die naheliegende Schlusssfolgerung, Klickschaltunge seien per se besser, ist jedoch falsch. Andere Hersteller haben sehr gute Schaltungen, die sie ausschließlich mit Drehgriffen bauen. Die Entscheidung für das ein oder andere hängt vom Geschmack ab, um eine Präferenz zu entwickeln, muss man es einfach ausprobieren. Eine Probefahrt ist eigentlich zu wenig, jedoch besser als, ohne jede praktische Erfahrung entscheiden zu müssen.

Technischer Fortschritt

Regelmäßig findet aller paar Jahre ein Technoliegtransfer statt. Technik der sehr teuren Baugruppen wird auf billigere Baugruppen übertragen. So hat Shimano 2012 die Deore-Baugruppe extrem aufgewertet. Hier kann man nur am Ball bleiben, dennoch sollte für den völlig unwissenden Käufer die obige Übersicht eine gute Orientierung bieten.

Rahmen, Bremsen, Fahrradbeleuchtung

Ein Blick auf die verbauten Teile einer Schaltung sagt schon viel darüber aus, wie es um die Qualität eines Fahrrades beschaffen ist, wieviel Aufwand bei Wartungen zu erwarten ist oder ob gar den Bauteilen kein langes Leben zu prophezeien ist und nicht zuletzt wie es den Fahrspaß, aber auch die Sicherheit bestellt ist – ein Umwerfer, der sich beim Schalten verbiegt und dazu führt, nicht mehr treten zu können, und abspringende Ketten sind bergab bei vollem Tempo kein Nervenkitzel, sondern extrem gefährlich. Daneben sollte man auch grob auf die weiteren Bauteile eines Fahrrades achten. Das Gewicht ist wichtig, je mehr ein Fahrrad wiegt, um so schwerer lässt es sich bewegen, was sich insbesondere bergauf bemerkbar macht. Es ist zwar bauartbedingt normal, dass ein Trekkingrad mehr als Mountainbike wiegt, ein Gewicht von 20 kg oder mehr, wie es billige Räder auf die Waage bringen, verschlingt jedoch soviel Kraft beim Treten, dass das Fahrradfahren selbst in kleinen Gängen eher einem Maximalkrafttraining gleichkommt als einer Kraftausdauerleistung. Es gibt durchaus gute V-Brakes, eine Scheibenbremse ist dennoch stets zu bevorzugen. Bei der Lichtanlage ist heutzutage der Nabendynamo das Maß der Dinge. Man hört ihn nicht, und man spürt keinerlei Kraftverlust beim Treten, zudem ist, sofern vorhanden, das Standlicht zum Beispiel an Ampeln nicht unwichtig. Es gibt mittlerweile zwar durchaus auch bessere Seitenläuferdynamos, so etwa findet man aber an billigen Fahrrädern nicht. Die dort verbauten. Gute Federgabeln sind an Mountainbikes ein Leistungsmerkmal, bei Trekkingrädern sind sie in der Regel von allenfalls mittlerer Qualität und somit praktisch überflüssig. Eine Sattelfederung ist Spielerei, beim Fahren effektlos und somit ebenfalls überflüssig.

Fahrrad aus dem Baumarkt, Einsteigerrad, welches Fahrrad soll ich kaufen?

Das ist eine Frage, die sich nur individuell klären lässt. Fahrräder für 200 Euro sind, man kann es nur so deutlich sagen, da immer wieder Menschen darauf hereinfallen, Schrott, zum Teil je nach Verwendungsabsicht sogar lebensgefährlich. Wer ernsthaft durch schwieriges Gelände im Wald oder sogar auf Bergen fahren will, wird nicht nur einen Schock erleiden, wenn ihm unter der extremen Belastung der Rahmen bricht. Solche Billigräder kann man kaufen, wenn man zweimal im Jahr eine kurze Tour im gemäßigten Tempo macht und auch nicht zuviel wiegt. Es kann auch als Rad im Winter oder als „diebstahlsicheres) Fahrrad (solche Fahrräder werden kaum gestohlen( in der Stadt genutzt werden, wenn man sich der Sicherheitsmängel vollkommen bewusst ist. Wenn man wenig Geld hat und unklar ist, ob einem das Fahrradfahren überhaupt auf die Dauer Spaß macht, kann man sich eventuell auch noch solch ein Fahrrad kaufen, wenngleich es dann zügig durch ein besseres ersetzt werden sollte. Alle anderen potentiellen Käufer sollten einen großen Bogen um Hersteller wie Mifa und Prophete machen und sich ein Fahrrad für wenigstens 600 Euro kaufen. Damit bekommt man keineswegs sehr gute Qualität, aber zumindest ein Fahrrad, das man tatsächlich als ein solches bezeichnen kann und dessen Teile nicht sofort kaputtgehen. Hingegen sind Fahrräder aus Discountern selbst bei Preisen bis zu 400 Euro nicht empfehlenswert. Auch ist der Service dort schlecht. Wenig bis nahezu kein Fachwissen paart sich mit oft genug Unverschämtheiten, denen schon mancher Käufer im Reklamationsfall gegenüberstand. Man sollte daher stets bei einem guten Fahrradhändler vor Ort kaufen. Der höhere Preis, den ein Fachhändler verlangt (verlangen muss!), ist, sofern er sein Handwerk versteht und kundenfreundlich ist, gerechtfertigt. Man bekommt dort gute Beratung und kann Fahrräder zur Probe fahren, um das individuell passendste Fahrrad zu kaufen, das Fahrrad wird optimal eingestellt, und stehen einmal Wartungen an, findet man beim Fahrradhändler kompetente Hilfe, die es aus Kulanz meist sogar umsonst gibt, wenn man dort schon sein Fahrrad gekauft hat.


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