Wenn der Wasserhahn tropft, können Sie ihn auch selber reparieren

Wenn ein Wasserhahn tropft, kann es ziemlich nerven. Besonders zu mitternächtlicher Stunde, wenn die Geräusche des Tages verklungen sind, kann einem ein tropfender Wasserhahn in den Wahnsinn treiben und um den Schlaf bringen.

Ein tropfender Wasserhahn verschwendet auch unnötig Wasser, was man am Geldbeutel merkt. In einer Stunde kommt bei einem tropfenden Wasserhahn ein Verlust von einem halben Liter Trinkwasser zustande. Das sind 12 Liter am Tag, 4.380 Liter im Jahr.

Und nicht nur das. Kümmern Sie sich nicht um den tropfenden Wasserhahn können Folgeschäden resultieren, die aufwendig und damit kostenintensiv behoben werden müssen.

Lassen Sie es nicht soweit kommen, die Reparatur tropfender Wasserhähne ist sehr einfach. Das bekommt ein jeder auch ohne Sanitärausbildung und Fachwissen in wenigen Minuten hin.

Sofortmaßnahmen bei tropfenden Wasserhähnen

Ein einfacher Notbehelf, der zwar nichts außer Ruhe bringt, soll vorab beschrieben werden für den Fall, dass Sie auf die Schnelle dem Spuk ein Ende setzen wollen. Binden Sie einen Faden am Ende des Wasserhahns um denselben, der in das Waschbecken, die Spüle, die Badewanne usw. führt. Der tropfende Wasserhahn wird das austretende Wasser an den Faden geben, an dem es lautlos hinunterfließt.

Dieser Trick bringt schnell Ruhe, ändert aber nichts am Wasserverlust. Effektiver ist da schon, wenn Sie die Wasserversorgung abstellen. Drehen Sie entweder die Ventile am Hahn oder den Hauptwasserhahn, der sich an der Wasseruhr befindet, ab.

Aber auch der zweite Tipp ist keine Dauerlösung, zudem nervt das ständige Auf- und Zudrehen der Wasserversorgung schon bald mindestens genauso wie das Tropfen des Hahnes. Daher müssen Sie Hand anlegen und den tropfenden Wasserhahn reparieren.

Die Undichte kann sich an zwei Stellen befinden: Entweder ist die Dichtung der Mischdüse kaputt oder die am bzw. im Griff. Das erstere ist leichter zu reparieren, aber auch das letztere kann jeder selbst reparieren.

Nötiges Handwerkszeug

Für die Reparatur benötigen Sie in beiden Fällen wahrscheinlich eine Rohrzange (Wasserpumpenzange). Ein Schlitzschrauberzieher kann auch helfen, ist aber nicht unbedingt nötig. Helfen kann auch ein Sechskantschlüssel. Schließlich brauchen Sie noch eine passende Dichtung für den Wasserhahn. Sie bekommen Sortimente für wenig Geld (ein bis drei Euro) im Baumarkt. Solche Dichtungen werden in Tütchen oder kleinen Plastikboxen angeboten. Wenn möglich, achten Sie darauf, dass ein Montageschlüssel beiliegt, oder besorgen Sie sich bei der Gelegenheit gleich einen, da ein solcher manchmal die Rohrzange ersetzen kann.

Als erstes stellen Sie sicherheitshalber die Kaltwasser- und Warmwasserversorgung ab. Drehen Sie nun Kalt- und Warmwasser auf, damit sich ein noch möglicher Überdruck abbauen und das Wasser aus der Leitung fließen kann.

Mischdüse reparieren

Fangen Sie mit der Dichtung der Mischdüse (Perlator) an. Die Mischdüse hat den Zweck, dem Wasser Luft beizumischen, wodurch der austretende Wasserstrahl weicher wird. Die Mischdüse befindet sich am Ende des Wasserhahns, dort, wo das Wasser austritt. Sie sehen dort einen Aufsatz, das ist die Mischdüse. Diese müssen Sie mit der Rohrzange lösen. Dabei niemals die Rohrzange direkt am Wasserhahn ansetzen, da die Verchromung durch die Krafteinwirkung der Zange Schaden nähme. Legen Sie also einen Lappen zwischen Rohrzange und Wasserhahn. Drehen Sie nun entgegen der Gewohnheit den Aufsatz mit dem Uhrzeigersinn auf und schließlich ab. In der Düse befinden sich ein Sieb und ein Dichtungsring. Wenn Sie wollen, können Sie bei der Gelegenheit das Sieb säubern und, wenn nötig, auch gleich entkalken. Eine schmutzige Mischdüse kann die Trinkwasserqualität soweit verschlechtern, dass das Wasser nicht mehr ungekocht genießbar ist. Insofern ist es nun eine günstige Gelegenheit, die Düse zu säubern. Ist die gesamte Düse verkalkt, so entkalken Sie auch gleich diesen. Dem Dichtungsring können Sie ansehen, ob er defekt ist, wenn er Verformungen aufweist oder porös ist, so dass er nicht mehr bündig mit der Düse abschließt. In dem Fall setzen Sie einfach eine gleichgroße neue Dichtung ein. Der Wiedereinbau in den Wasserhahn erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.

Mit Spareinsatz Geld sparen

Sie können alternativ auch bei der Gelegenheit die Mischdüse austauschen und durch einen Spareinsatz ersetzen. Achten Sie beim Kauf eines Spareinsatzes darauf, ob Sie einen mit Innen- oder Außengewinde benötigen. Ein solcher Luftsprudler spart 40 bis 50 Prozent Wasser, ohne dass sich am Wasserstrahl etwas ändert, und ist für wenige Euro im Baumarkt oder in der Haushaltwarenabteilung eines Kaufhauses zu kaufen. Amazon bietet ebenfalls Spareinsätze an, um einen recht guten handelt es sich bei dem von NEOPERL.

Wenn nach diesem Eingriff der Wasserhahn nicht mehr tropft, sind Sie bereits fertig. Sie können jedoch auch die nachfolgenden Reparaturen zusätzlich ausführen, schaden tun sie nichts.

Kartusche reparieren

Wenn die Dichtung am Griff nicht mehr richtig dichtet, handelt es sich meist um Verkalkungen. Im ungünstigeren Falle sind die Dichtungen tatsächlich defekt, also porös. Um defekte Dichtungen in den Kartuschen, also am Griff auszutauschen, müssen Sie wiederum zunächst die Kalt- und Warmwasserversorgung abdrehen.

Zweigriffarmaturen reparieren

Bei einer Zweigriffarmatur gehen Sie wie folgt vor. Drehen Sie die Hähne auf. Wenn sich noch Wasser in der Leitung befindet, wird es ablaufen. Nun versuchen Sie, mit einem leichten Ruck den Griff vom Wasserhahn abzuziehen. Dazu ist nur wenig Kraftanstrengung nötig, funktioniert es nicht, keinesfalls mit brachialer Gewalt herumzerren, sondern den Wasserhahn in dem Fall bis Anschlag aufdrehen und nun mit einer Rohrzange in derselben Richtung weiterdrehen, bis sich der Griff lockert und abfällt. Dabei wieder einen Lappen zwischen Rohrzange und Griff legen, um die Bildung von Kratzern zu vermeiden. Es tritt nun die Kartusche hervor, die Dichtung selbst liegt am unteren Ende der Kartusche, Sie können sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht sehen. Am oberen Ende des Ventils, das frei vor Ihnen liegt, sehen Sie eine Sechskantschraube. Diese müssen Sie mit einem Sechskantschlüssel oder notfalls mit der Rohrzange soweit lösen, dass sich die Kartusche entnehmen lässt. Am unteren Ende der Kartusche sehen Sie nun die Dichtung. Das ist ein Gummiplättchen, das unter einer Schraube, meist sind es Hutschrauben, sitzt. Die Schraube lösen und die Dichtung entnehmen. Verhält sich die Dichtung widerspenstig, so hilft ein Schlitzschraubenzieher, sie zu entnehmen. Prüfen Sie, ob die Dichtung nur verkalkt oder wirklich defekt ist. Ist sie verkalkt, so muss sie entkalkt werden und kann anschließend wieder eingesetzt werden. Ist sie defekt, tauschen Sie sie aus. Anschließend bauen Sie die Kartusche samt Griff wieder in umgekehrter Folge in den Wasserhahn ein.

Einhebelmischer reparieren

Bei Einhebelmischern bestehen die Dichtungen aus Keramikschreiben. Diese sind sehr langlebig, ein tropfender Wasserhahn geht meist auf Verkalkung oder sonstige Verschmutzungen zurück, echte Defekte kommen nur selten vor. Um sie zu reinigen, stellen Sie wiederum die Wasserzufuhr ab. Schrauben Sie den Griff ab, und entnehmen Sie dem Wasserhahn die Kartusche, wozu Sie die Haltschrauben lösen Entkalken Sie die Kartusche, und spülen Sie sie anschließend mit Wasser ab. Danach erfolgt der Wiedereinbau in derselben, jedoch umgekehrten Reihenfolge.

Tropfende Wasserhähne kann jeder reparieren

Es ist also ziemlich einfach, einen tropfenden Wasserhahn selber zu reparieren. Ein teurer Fachmann ist nicht nötig. Wie gezeigt wurde, verursacht ein tropfender Wasserhahn eine große Wasservergeudung und somit hohe Wasserkosten. Außerdem führt ein tropfender Wasserhahn irgendwann zu Folgeschäden, die nur noch vom Sanitärfachmann zu beheben sind. Je schneller Sie daher den tropfenden Wasserhahn reparieren, desto eher haben Sie wieder Ruhe und vermeiden unnötige Kosten.


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