Eichelschweine aus Franken
Eichelschweine sind Gourmets primär als Spezialität aus Spanien bekannt. In besonderen Eichenwäldern wachsen die Eichelschweine dort sehr natürlich ohne industrielle Mästung auf. Ergebnis ist ein wohlschmeckendes, gesundes Fleisch, das man überhaupt nicht mit dem Fleisch von Hausschweinen vergleichen kann, geschweige denn darf.
Der edle Geschmack rührt nicht nur von der im Vergleich zu Hausschweinen viel längeren Aufzucht und dem Verzehr von Eicheln her, sondern auch von der langen Reifungslagerung des Fleisches, die es durchläuft, bevor es verkauft wird. So reift der Schinken vom spanischen Eichelschwein (Jamón Ibérico) beispielsweise 36 Monate, bevor er in den Handel kommt.
Einen Haken hat dies alles natürlich schon: Das Fleisch spanischer Eichelschweine ist sehr, sehr teuer. Das Kilo Jamón Ibérico kostet beispielsweise über 200 Euro.
Doch auch in Deutschland, wo die Struktur der Eichenwälder traditionell problematisch für Eichelschweine ist, gibt es inzwischen Aufzuchten mit Eichelschweinen. Große Betriebe finden sich in Franken, wo die Eichelschweine zunächst im Stall aufwuchsen, ihr Lebensende aber in freier Natur in eigens für die Aufzucht von Eichelschweinen eingerichteten Eichenwäldern erleben dürfen, wo sie sich ausschließlich von Eicheln ernähren, bevor sie geschlachtet werden.
Nur halb so lang wie in Spanien dauert mit 18 Monaten die Reifung des Eichelschweinschinkens, dafür bekommt man das Kilo deutschen Eichelschweinschinken für knapp 40 Euro. Geschmacklich reicht das deutsche Eichelschwein nicht ganz an das spanische heran, der geringe Unterschied wird aber von dem deutlich geringeren Preis mehr als wettgemacht.
Wer nach all den Lebensmittelskandalen mit Gammelfleisch und Verabreichung krankmachender Medikamente nicht (länger) einzig auf den Preis beim Fleisch achten will, der sollte es mal mit Eichelschwein versuchen. Gesünder ist Eichelschwein allemal, es schmeckt besser, und betrachtet man mal objektiv die Preise vom Hausschwein nach Abzug aller Verluste gigantischer Wassereinlagerungen, sind die gar nicht so günstig, wie uns die scheinbaren Angebote glauben machen wollen.
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